Marktkommentar Februar 2021

12.03.2021

Neues

Expansive Signale vonseiten der US-Zentralbank

Der amerikanische Zentralbankchef Jerome Powell sowie eine Reihe von weiteren Mitgliedern des Zinsent-scheidungen treffenden Komitees der Fed, FOMC, haben sich im Februar für eine expansive Zinspolitik ausge-sprochen. Mehrere Mitglieder kommentierten, dass steigende lange US-Zinsen das Signal für eine Erholung der Wirtschaft seien, dass aber die Inflation bei weitem nicht auf einem Niveau sei, das die Fed dazu veranlasse, die kurzen Zinsen anzuheben. Gleichzeitig wurde signalisiert, dass Stützungskäufe von verzinslichen Wertpapieren auf jeden Fall noch bis zum Jahresende andauern werden.

Präsident und Finanzministerin sprachen über neues Anreizpaket

Sowohl US-Präsident Joe Biden als auch die US-Finanzministerin und frühere Fed-Chefin Janet Yellen sprachen sich im Laufe des Februars für weitere Anreize für die US-Wirtschaft - zusätzlich zu den bereits durchgeführten Hilfspaketen - aus. Der Wunsch nach einer zusätzlichen finanzpolitischen Expansion entstand, obwohl die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA einen starken Anstieg sowohl des Privatverbrauchs als auch der Konjunktur-barometer gezeigt hatten - was jedoch stark vom ausgezahlten Anreizscheck unterstützt war.

Starke Anstiege des Ölpreises im Februar

Der Ölpreis bekam im Februar starken Rückhalt - gut unterstützt von einem Schneesturm in Texas, der die Öl-produktion in dieser Region brachlegte. Dies versetzte dem Ölpreis einen zusätzlichen Schub, der sowieso schon von verbesserten Wachstumsaussichten unterstützt worden war. Trotz eines Anstiegs um 18 % im Laufe des Februars ist der Ölpreis erst wieder auf dem Niveau vom Januar 2020 - das heißt, auf dem Ölpreisniveau, das geherrscht hatte, als Corona das Wirtschaftswachstum ins Stocken geraten ließ.

Corona-Pandemie weiter in den Schlagzeilen

Die Corona-Pandemie war auch Februar in den Schlagzeilen, während ihr Einfluss in den Finanzmärkten ge-dämpfter war. Dies hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass die Nachrichten über Corona sehr gemischt waren. Auf der einen Seite waren die Impfungen in mehreren Ländern in vollem Gange, und die Fallzahlen sanken unter anderem in den USA. Auf der anderen Seite gab es Nachrichten über Mutationen und Verzögerungen bei Impfstoff-Lieferungen, während die Impfungen unter anderem in Kontinentaleuropa nur langsam fortschritten. Insgesamt gesehen war die Pandemie jedoch recht gut unter Kontrolle.

Marktrendite

Gute Wirtschaftsdaten und eine starke Unterstützung vonseiten der US-Zentralbank sowie der US-Zentraladministration verschufen den Aktienmärkten Rückenwind – hierunter insbesondere den konjunkturempfindlichen Sektoren und dem Finanzsektor, während Aktien, die typischerweise als eine Alternative zu Anleihen gesehen werden, von den steigenden langen Zinsen negativ beeinflusst waren. Vor allem die Versorgungsge-sellschaften waren davon beeinträchtigt, während Finanz und Energie die Gewinner des Monats waren. Bankaktien profitieren in der Regel von steigenden Zinsen, während Energieaktien von einem stark steigenden Ölpreis begünstigt werden. Sowohl die USA als auch Europa und Japan hatten einen guten Monat, während die Aktienmärkte der Emerging Markets, die bisher unter den Favoriten der Anleger gewesen waren, im Februar nicht mithalten konnten.

Im dänischen Anleihenmarkt setzte sich im Februar die Tendenz steigender Zinsen mit erheblich größerer Stärke fort. Das höhere Zinsniveau beruhte auf dem Vertrauen auf ein künftiges Comeback der Wirtschaft nach dem Abschluss der Impfungen. Das steigende Zinsniveau hatte einen bedeutenden negativen Einfluss auf den dänischen Anleihenmarkt. Am schlimmsten wirkte es sich auf die kündbaren Hypothekenanleihen aus. Das steigende Zinsniveau bedeutete eine wesentliche Erhöhung der Kurssensibilität, was der Markt nur schwer absorbieren konnte. Gleichzeitig war die Emission kündbarer Anleihen weiterhin hoch, was sicherlich der hohen Aktivität im Wohnungsmarkt zuzuschreiben ist. Anfang des Monats ging die Hypothekenkreditfinanzierung über 30 Jahre in 0,5 %-Anleihen vonstatten. Dies änderte sich Ende des Monats in 1,5 %-Anleihen, die kurzzeitig zu Kursen unter 100 gehandelt wurden. Die Kurse für die empfindlichsten kündbaren Anleihen gingen im Februar um bis zu 4 Kurspunkte zurück.

Die Anleihenmärkte der Emerging Markets können sich mit steigenden US-Zinsen gut arrangieren, wenn die Zinsen jedoch sehr schnell steigen, gibt es im Markt meist Nachwirkungen. Die Stimmung war von der Furcht vor steigenden Finanzierungszinsen für die Länder und der Furcht vor einer Flucht aus der Anlageklasse getrieben. Bis auf Weiteres sind dadurch die Zinsen in den Emerging Markets gestiegen, die Kreditspreads haben sich jedoch im Februar nur um durchschnittlich 0,10 Prozentpunkte erweitert. In den Lokalmärkten stiegen die durchschnittlichen Zinsen parallel zu den US-Zinsen, wobei Länder wie Nigeria und Brasilien gegen Ungleichgewichte in der Geldpolitik bzw. im Staatshaushalt anzukämpfen haben und deshalb mit zusätzlichen Zinsanstiegen bestraft werden. Die anhaltenden Preisanstiege bei Öl und anderen Rohstoffen unterstützten mehrere Rohstoffe exportierende Länder, und mehrere von ihnen verzeichneten trotz der externen Zinsunruhe einen guten Februar. Die Entwicklung von COVID-19 steht noch immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wobei mehrere Länder eine dritte Welle durchleben, während andere Länder nicht so stark beeinflusst sind. Schätzungen bezüglich des Tempos und der Stärke des wirtschaftlichen Comebacks in den einzelnen Ländern sind für die Entwicklung der Kreditspreads, Zinsen und Währungen eine wichtige Triebkraft.            

Die Kreditspreads haben sich im Februar im Allgemeinen eingeengt, was einem verstärkten Optimismus hinsichtlich des globalen Wachstums und der Corona-Entwicklung geschuldet war. Der Ölpreis steigt weiter, so-dass die Energiegesellschaften im Allgemeinen gut abgeschnitten haben. Ebenso haben Unternehmen mit einer direkten Exponierung gegenüber COVID-19-Lockdowns im Februar gut abgeschnitten.